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Standort Tsingtau (1897 - 1914)

 

Tsingtau liegt an der Ostküste Chinas - am Ostchinesischen Meer. Die Stadt gehört zur Provinz Schantung (Schan = Berg und Tung = Osten) und liegt auf einer Landspitze zur Einfahrt in die Bucht von Kiautschou.

 

Tsingtau war seit altersher besiedelt. Zur Regierungszeit des Kaisers Tschien-lung (1736-1796) wurde dort ein Zollhaus errichtet und der Hafen für den Handel geöffnet. Erst 1890 wurde die chinesische Regierung wieder aufmerksam, da sie die Bucht von Kiautschou als "wichtigen Verteidigungspunkt und Verkehrshafen für China" charakterisierte.

Deutschland strebte Ende des 19. Jahrhunderts nach einem Handelsplatz und Stützpunkt an Chinas Küste. Den Anlaß zum Eingriff bot die Ermordung von zwei deutschen Missionaren im südlichen Schantung. Daraufhin wurde die Ostasiatische Kreuzerdivision unter Vizeadmiral Diederichs mit der Besetzung der Bucht von Kiautschou beauftragt. Folglich besetzte er am 14. November 1897 mit den Landungskorps seiner Schiffe die Bucht.

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Zur Zeit der Besetzung Tsingtaus lag eine 3.000 Mann starke chinesische Garnison in der Stadt. Das Kommando befand sich dabei im Yamen-Lager, die Einheiten verteilten sich auf fünf andere Lager. An dieser grundsätzlichen Unterbringung änderte sich auch nach der Besetzung zunächst nichts. Zuerst die Landungskorps der Schiffe, dann das III. Seebataillon belegten die alten Unterkünfte. Mit Genehmigung des Bebauungsplans begann der Aufbau der neuen Kasernenanlagen. Es entstanden dabei drei größere Blöcke.

Mit Ultimatum vom 15. August 1914 forderte Japan - als Verbündeter Großbritanniens - die bedingungs- und entschädigungslose Übergabe des Schutzgebietes bis zum 15. September 1914. Der Gouverneur mobilisierte mit Kriegsbeginn (01. August 1914) das Schutzgebiet und ließ einerseits die Feldbefestigungen (gedacht zur Verteidigung gegen chinesische Aufständische) herrichten und zog das Ostasiatische Marine-Detachement aus Peking und Tientsin heran. Das japanische Ultimatum ließ er unbeantwortet, woraufhin Japan dem Deutschen Reich den Krieg erklärte.

Ab 16. August 1914 war das Schutzgebiet seeseitig und ab 28. September 1914 auch landseitig eingeschlossen. Von da an lag es unter dauerndem Beschuss und erlag in der Nacht vom 06. auf den 07. November 1914 den japanischen Sturmangriffen nach Verschießen der letzten Munitionsbestände.

 
 
 
 
 
 
 
   
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